Orgatec 2022: Die Trends und Highlights der Büroeinrichtungsbranche - OFFICE ROXX

2023-03-23 16:50:59 By : Ms. Xia Jason

Vom 25. bis 29. Okto­ber fand die Orga­tec 2022 statt. Auf dem Köl­ner Mes­se­ge­län­de dreh­te sich nach vier­jäh­ri­ger Zwangs­pau­se wie­der alles rund um die Büro­ein­rich­tung. Nach über 100 Gesprä­chen mit Aus­stel­lern und Exper­ten waren das für uns die Trends und Highlights.

Wohnst du noch oder arbei­test du schon? Office­home und Home­of­fice ver­schmol­zen auf der Orga­tec 2022 wie hier am Stand von Kin­narps. Abbil­dung: Koelnmesse

Zum drei­zehn­ten Mal besuch­te unse­re Redak­ti­on in die­sem Jahr die gro­ße Büro­ein­rich­tungs­mes­se Orga­tec. Wie­der wur­den vie­le Gesprä­che mit Aus­stel­lern und Exper­ten geführt, um Trends zu erspü­ren und High­lights aus­wäh­len zu kön­nen. Erneut führ­ten wir gemein­sam mit der Mensch&Büro-Akademie erfolg­reich Füh­run­gen über die Mes­se durch. Und am 28. Okto­ber fand eines unse­rer Büro­t­rend­fo­ren zum ers­ten Mal auf der Orga­tec statt. Das The­ma lau­te­te „Neue Räu­me, neue Kul­tur. Wo und wie wir künf­tig arbei­ten“. Zu den Refe­ren­ten zähl­ten Marc-Sven Kop­ka, Vice Pre­si­dent Exter­nal Affairs der New Work SE, die Trend­for­sche­rin Bir­git Geb­hardt, Samir Ayoub, der Geschäfts­füh­rer von Designfunk­ti­on, und Dr. San­dra Breu­er, Geschäfts­füh­re­rin von Loop.

Ein­drü­cke von der Orga­tec 2022. Mit einem Inter­view mit Robert Nehring.

An der Orga­tec 2022 nah­men 686 Unter­neh­men aus 43 Län­dern teil (2018: 749 Unter­neh­men aus 39 Län­dern). Dar­un­ter befan­den sich 153 Aus­stel­ler aus Deutsch­land (2018: 181 Aus­stel­ler) sowie 533 Unter­neh­men aus dem Aus­land (2018: 568 Unter­neh­men). Ihr Anteil beträgt damit 78 Pro­zent (2018: 76 Prozent).

Schät­zun­gen für den letz­ten Mes­se­tag ein­be­zo­gen, wur­den zur Orga­tec 2022 rund 45.000 Besu­cher aus 130 Län­dern gezählt. Zwar lock­te die Orga­tec 2018 noch 63.000 und die von 2016 55.000 Fach­be­su­cher an. Das dies­jäh­ri­ge Ergeb­nis ist den­noch ein gro­ßer Erfolg. Nur weni­ge dürf­ten nach der coro­nabe­ding­ten Absa­ge der Orga­tec 2020 mit ihm gerech­net haben. Zuletzt hat­ten Mes­sen wie Light + Buil­ding oder Insights-X mehr als 50 Pro­zent der Besu­cher gegen­über der vor­an­ge­gan­ge­nen Prä­sen­z­aus­ga­be ver­lo­ren. In unse­rem Inter­view mit Mes­se­di­rek­tor Tho­mas Pos­tert schloss die­ser im Vor­feld der Orga­tec des­halb auch eine seriö­se Schät­zung der Besu­cher­an­zahl aus.

Die Ent­wick­lung der Orga­tec-Besu­cher­zah­len. Seit 2012 ging es kon­ti­nu­ier­lich berg­auf. 2022 war kein Wachs­tum zu erwar­ten. 45.000 Besu­cher waren ein gro­ßer Erfolg. *Nach FKM-Richt­li­ni­en berech­net (www.fkm.de).

Eini­ge Schwer­ge­wich­te der Bran­che fehl­ten: Vitra, Steel­ca­se, Haworth, Her­man Mil­ler, Flokk, König + Neurath, Wilk­hahn, Bene, Wini. Man­che von ihnen waren der Mes­se den­noch sehr nah. Sie luden wäh­rend der Mes­se­ta­ge in ihre Köl­ner Show­rooms, die nahe gele­ge­ne Design­post oder in Event­lo­ca­ti­ons der Dom­stadt ein und prä­sen­tier­ten dort ihre Lösun­gen. Grün­de zum Spa­ren gab es genug. Die Kri­sen der letz­ten Jah­re haben Spu­ren hin­ter­las­sen und vie­le bli­cken auf ein unge­wis­ses 2023. Die Büro­mö­bel­in­dus­trie ist auf Roh­stof­fe wie Holz und Metall sowie bezahl­ba­re Ener­gie zu deren Bear­bei­tung ganz beson­ders ange­wie­sen. Ande­rer­seits konn­te die Bran­che in den letz­ten Jah­ren wei­ter zule­gen. Auch dank aus­zu­stat­ten­der Home­of­fices ist sie rela­tiv gut durch die Kri­sen gekommen.

Von der Abwe­sen­heit man­cher Mar­ken konn­ten ver­blie­be­ne Aus­stel­ler pro­fi­tie­ren – etwa Sedus, Inter­stuhl, Ass­mann, Palm­berg, Kin­narps, Nowy Styl, Tho­net, Nar­bu­tas, Data­flex oder Vepa. Und nicht nur hier wur­den die Stän­de stark frequentiert.

Schon dass die Orga­tec statt­fand, kann 2022 als Erfolg in die­sen her­aus­for­dern­den Zei­ten gewer­tet wer­den. Vie­len war bereits die Vor­freu­de deut­lich anzu­mer­ken. Das zeig­ten unter ande­rem unse­re Umfra­gen unter Aus­stel­lern und Pla­nern, die wir vor der Mes­se durch­ge­führt haben (sie­he OFFICE ROXX Mag #05.22). Auf der Orga­tec konn­te man dann vor allem die Freu­de über das Wie­der­se­hen förm­lich grei­fen. Denn Mes­se besteht eben nicht nur aus Stän­den mit Expo­na­ten und Leads, Leads, Leads. Hier trifft sich auch eine Bran­che – Men­schen aus dem­sel­ben Umfeld, die sich wie­der­se­hen oder kennenlernen.

Bevor es um die Trends und High­lights von 2022 geht, ein Blick zurück auf die Orga­tec 2018. So las­sen sich die dies­jäh­ri­gen Ein­drü­cke bes­ser einordnen.

Vom 23. bis 27. Okto­ber 2018 hat in Köln die Büro­ein­rich­tungs­mes­se Orga­tec statt­ge­fun­den. Die OFFICE-ROXX-Redak­ti­on hat­te erneut einen High­light-Weg­wei­ser durch den Mes­sed­schun­gel gebo­ten. Abbil­dung: Koelnmesse

Roo­kie Chair von Vitra. Abbil­dung: Vitra

Der Time­ta­ble Lift von Wilk­hahn hat­te unse­ren Office­HIT erhal­ten – ein ech­tes Orga­tec-High­light. Hier zusam­men mit „Sitz­bö­cken“. Abbil­dung: Wilkhahn

Büro­dreh­stuhl AT von Wilk­hahn. Abbil­dung: Wilkhahn

Wand­re­li­ef Lan­ding von Wilk­hahn. Abbil­dung: Wilkhahn

Schreib­tisch Leva­do von Fel­lo­wes. Abbil­dung: Fellowes

Ses­sel WOOOM von Klöb­er – dank Mas­sa­ge­funk­ti­on, Sitz­hei­zung und Beleuch­tung Office­HIT der Orga­tec. Abbil­dung: Klöber

Büro­dreh­stuhl Ongo Wing. Abbil­dung: Ongo

Stuhl Felt von Vepa – zur Fer­ti­gung wur­de Plas­tik­müll ver­wen­det. Des­halb: Office­HIT. Abbil­dung: Vepa

Büro­stuhl Xili­um von Nowy Styl. Abbil­dung: Nowy Styl

Disc von Palm­berg. Abbil­dung: Palmberg

Denuo 3 von Nowy Styl. Abbil­dung: Nowy Styl

Büro­mö­bel­se­rie CS5040 Navi­go von Nowy Styl. Abbil­dung: Nowy Styl

Der CoreChair von Via­sit – auf­grund sei­nes bewe­gen­den Sitz­er­leb­nis­ses Office­HIT der Orga­tec. Abbil­dung: Viasit

numo von aeris. Abbil­dung: aeris

Balance.Office von König + Neurath. Abbil­dung: König + Neurath

PUREis3 von Inter­stuhl. Abbil­dung: Interstuhl

MaLou von SMV. Abbil­dung: SMV

Cas­sie von SMV. Abbil­dung: SMV

Capis­co von Håg. Abbil­dung: Håg/Flokk

Syn­eo Lounge-Möbel von Ass­mann. Abbil­dung: Assmann

Stau­raum­sys­tem Cubas von Ass­mann. Abbil­dung: Assmann

Büro­stuhl Rovo Twist von Rovo – unglaub­lich fle­xi­bel, also Office­HIT! Abbil­dung: Rovo

se:flex von Sedus. Abbil­dung: Sedus

Sedus hat­te ein von Coe­Lux ent­wi­ckel­tes Beleuch­tungs­sys­tem prä­sen­tiert, das künst­li­ches Son­nen­licht ins Büro bringt – und zwar ver­blüf­fend echt. Office­HIT! Abbil­dung: CoeLux

Steh­leuch­te Vivaa Free von Wald­mann. Abbil­dung: Waldmann

Tabu­la von Kolek­si­yon ist ein Tisch. Und eine Staf­fe­lei, Tafel, Pro­jek­ti­ons­flä­che, wenn die Tisch­plat­te nach oben geklappt ist. So viel Fle­xi­bi­li­tät bedeu­te­te: Office­HIT. Abbil­dung: Koleksiyon

Büro­stuhl S 533 F von Tho­net. Abbil­dung: Thonet

Höhen­ver­stell­ba­rer Büro­tisch Talent von Actiu. Abbil­dung: Actiu

WINEA FLOW – der 2018 mit sie­ben Sekun­den wohl schnells­te Sitz-Steh-Tisch der Welt und des­halb unser Office­HIT. Abbil­dung: WINI Büromöbel

Para­ven­to Hub von Ophe­lis. Abbil­dung: Ophelis

Tisch 9550 und Ses­sel Lupi­no von Kusch+Co. Abbil­dung: Kusch+Co

Büro­stuhl Pla­ne­sit von Arper – alles dran, was an Büro­stuhl benö­tigt, schi­ckes Design und inno­va­ti­ve Arm­leh­nen, die als schma­le Schreib­flä­che und Abla­ge die­nen. Das gab den Office­HIT. Abbil­dung: Arper

Soft-Sea­ting-Pro­gramm Kiik. Abbil­dung: Arper

Arci­pe­la­go Wood von Nar­bu­tas ist fle­xi­bel kom­bi­nier­bar, kom­for­ta­bel und mit ganz viel immer noch ange­sag­tem wohn­li­chen Holz. Office­HIT! Abbil­dung: Narbutas

Buz­zi­Bracks von Buz­ziSpace. Abbil­dung: BuzziSpace

Büro­stuhl Cen­turo von Casa­la. Abbil­dung: Casala

Raum-in-Raum-Lösung Palau Bos­ton Phonebooth von Casa­la. Abbil­dung: Casala

Spaß, Par­ty, Tem­po, sport­li­cher Ehr­geiz, Ball, Hockey-Schlä­ger und Büro­stüh­le - das waren die Zuta­ten für die ers­te Chair-Hockey-WM, die am 22. Okto­ber in Köln statt­fand. Abbil­dung: Chris­toph Mey­er­dierks für BKE Fislage

Ers­ter Chair-Hockey-Welt­meis­ter: Team Inter­stuhl fei­er­te mit Kapi­tän Olaf Leger­mann (hin­te­re Rei­he, Drit­ter von rechts) den Titel.

Yoyo von Kes­se­böh­mer. Abbil­dung: Kesseböhmer

Con­text Gre­na­dine Panel von Ergo­tron. Abbil­dung: Ergotron

Nobo Wide­s­creen Wide­board Key­vi­su­al von Leitz Acco. Abbil­dung: Leitz Acco

Ein gro­ßes The­ma der Mes­se­aus­ga­be 2018 war der Trend zu fle­xi­blen Lösun­gen, die sich auf indi­vi­du­el­le Bedürf­nis­se schnell und ein­fach ein­stel­len, ins­be­son­de­re bei Desk-Sharing-Situa­tio­nen und in Cowor­king Spaces. Ver­mehrt waren Stüh­le zu sehen, die sich dem Nut­zer auto­ma­tisch anpas­sen. Tische und Schrän­ke hat­ten Rol­len bekom­men, man­ches Mobi­li­ar sogar Akkus. Es gab vie­le modu­lar zusam­men­setz­ba­re Möbel­lö­sun­gen. Eini­ge lie­ßen sich schnell vom Podest in eine Bank in einen Schrank umwandeln.

Deut­lich wur­de auch der Trend zur Mul­ti­funk­ti­on: Cad­dys, auf denen sich sit­zen, und Schrank­ober­flä­chen, auf die sich schrei­ben lässt, hat­ten sich schon durch­ge­setzt. Nun gab es auch Tische mit Sitz- und Steh­hö­he zu sehen, deren Plat­te sich hoch­ge­klappt als White­board und Pro­jek­ti­ons­flä­che eig­net. Kurz: fle­xi­ble Möbel für agi­le, krea­ti­ve Unternehmen.

Das Raum­kon­zept der Stun­de hieß pas­send zum Fle­xi-Trend Acti­vi­ty-Based-Working: für jede Tätig­keit der pas­sen­de Bereich. Das spiel­te den Her­stel­lern in die Hän­de, wel­che sich nicht mehr als Anbie­ter von Pro­duk­ten ver­stan­den, son­dern als Lösungs­an­bie­ter, als Land­schafts­ge­stal­ter qua­si. Sie kön­nen ihre Kun­den so in aller Viel­falt bedie­nen, mit ruhi­gen Umge­bun­gen für kon­zen­trier­tes Arbei­ten, mit kom­mu­ni­ka­ti­ons­för­dern­den Lösun­gen, mit Mee­ting- und Krea­tiv­raum­sze­na­ri­en und vie­lem mehr.

Dane­ben war auch in der Büro­ein­rich­tungs­bran­che die Digi­ta­li­sie­rung spür­bar vor­an­ge­schrit­ten. Gefühlt jeder Her­stel­ler von Büro­mö­beln prä­sen­tier­te uns 2018 freu­dig eine App, die zu Hal­tungs­wech­seln anregt, die Luft­tem­pe­ra­tur misst und/oder Räu­me reser­viert. Eine Ent­wick­lung, die sich schon bei unse­rem Rück­blick auf die Orga­tec-Trends 2016 andeu­te­te. Eher neu war, dass vie­le die­ser Apps nun auch Gami­fi­ca­ti­on-Cha­rak­ter hat­ten und Nut­zer für rich­ti­ges Ver­hal­ten belohnten.

Als Dau­er­bren­ner­the­ma waren auch 2018 vie­le bewe­gungs­för­dern­de Lösun­gen zu sehen, vor allem Sitz-Steh-Tische und drei­di­men­sio­nal nach­ge­ben­de Stüh­le. Der Begriff Ergo­no­mie fiel in die­sem Zusam­men­hang kaum noch. Er war schon vor vier Jah­ren verbrannt.

Augen­schein­lich unge­bro­chen war 2018 auch der Trend zu Akus­tik­lö­sun­gen. Das vie­le Her­aus­rei­ßen von Wän­den hat­te den Bedarf an jenen stark beför­dert. Es gab wie­der vie­le Raum-in-Raum-Lösun­gen, soge­nann­te Cubes, und akus­tisch wirk­sa­me Trenn­wän­de zu sehen.

Ein Rie­sen­the­ma auf der Orga­tec 2018 war der groß ange­leg­te Ver­such einer Ver­wohn­zim­me­rung der Büros. Soft-Sea­ting-Ses­sel, -Sofas, -Sepa­rees für die Mit­tel­zo­nen soweit das Auge reich­te. Dahin­ter steck­te der Gedan­ke, dass man sich wohl­füh­len soll im Büro – so wie zu Hau­se. Auch die­ses The­ma war 2018 nicht neu, aber sehr domi­nant. Wie lan­ge ein Wohl­füh­len auf waden­ho­hen Pols­ter­land­schaf­ten mit dem Note­book auf den Ober­schen­keln mög­lich ist, blieb aller­dings offen.

Holz blieb 2018 im Trend: nicht nur bei Tisch­plat­te und Schrank, son­dern auch bei sty­li­schen Stüh­len oder Tisch­bei­nen. Eiche war das neue Nuss, fast schon ein neu­es Muss. Eher neu war der Trend zu anspruchs­voll abge­stimm­ten Far­ben. Ob Pas­tell oder Le Cor­bu­si­er: Bunt war auf dem Weg, das neue Schwarz-Weiß zu werden.

Ver­misst hat­ten wir weit­ge­hend und wider Erwar­ten den Trend zu mehr öko­lo­gi­scher Nach­hal­tig­keit. Vie­le Unter­neh­men taten in die­sem Bereich auch 2018 durch­aus Beacht­li­ches und es gab auch Lösun­gen zu sehen, bei deren Pro­duk­ti­on zum Bei­spiel Plas­tik­müll wie­der­ver­wen­det wird. Schon ange­sichts des neu­en Nach­hal­tig­keits­zer­ti­fi­kats Euro­pean Level, des­sen Start auf der Orga­tec 2018 ver­kün­det wur­de, hat­ten wir uns aber etwas mehr Öko­lo­gie als The­ma erhofft.

Auf der dies­jäh­ri­gen Orga­tec gab es vor allem Lösun­gen für die­se vier The­men­be­rei­che zu sehen:

Der Trend zum mensch­zen­trier­ten Büro, in dem Mit­ar­bei­ter­be­dürf­nis­se im Mit­tel­punkt ste­hen, war deut­lich wahr­zu­neh­men. In vie­len Unter­neh­men hat New Work Ein­zug gehal­ten und die­se neue Arbeits­kul­tur ver­langt nach einem New Office. Hin­zu kommt, dass das Cor­po­ra­te Office mitt­ler­wei­le neue Funk­tio­nen erhal­ten hat: Es ist zur Begeg­nungs­stät­te („Lager­feu­er“) und zum Iden­ti­fi­ka­ti­ons­ort („Hei­mat­ha­fen“) gewor­den. Da war es nur fol­ge­rich­tig, dass das The­ma Wohl­füh­len omni­prä­sent war. Ses­sel und Cou­ches domi­nier­ten man­che Hal­le. In eini­gen Gän­gen konn­te man den Ein­druck gewin­nen, auf einer Wohn­mö­bel­mes­se zu sein.

Erwar­tungs­ge­mäß stand auch das The­ma Home­of­fice im Fokus vie­ler Unter­neh­men. Stüh­le, Tische, Sekre­tä­re müs­sen heu­te auch wohn­zim­mer­taug­lich sein. Damit kommt zur Ver­wohn­zim­me­rung der Büros eine Ver­bü­ro­i­sie­rung der Woh­nun­gen hinzu.

Und eben­falls augen­fäl­lig: Es gab vie­le Lösun­gen für agi­les, krea­ti­ves Arbei­ten, etwa fle­xi­ble und mul­ti­funk­tio­na­le wie eine zum White­board umklapp­ba­re Schreib­tisch­plat­te, die dann auch noch beschrie­ben wer­den kann.

Was Tech­nik heu­te alles kann, stand ins­be­son­de­re in der Hybrid-Office-Area von Hal­le 8 im Mit­tel­punkt. Unter ande­rem Cis­co, Sam­sung und Sony zeig­ten, wie inter­ak­tiv Büro­ar­beit bereits funk­tio­niert. Wie schon 2018 wur­den auch zahl­rei­che Apps zur Steue­rung und Reser­vie­rung von Arbeits­plät­zen gezeigt. Sie sind seit­dem deut­lich wei­ter ausgereift.

Wäh­rend der Mes­se herrsch­ten in Köln bis zu 25 Grad. Das dürf­te Rekord gewe­sen sein. Der mensch­ge­mach­te Kli­ma­wan­del machts mög­lich. In der Büro­mö­bel­bran­che scheint die­se Ent­wick­lung in jedem Fal­le ange­kom­men zu sein. Noch mehr als 2018 gab es zahl­rei­che Lösun­gen aus recy­cel­ten oder recy­cel­ba­ren Mate­ria­li­en zu sehen. Sehr beliebt ist zum Bei­spiel die Ver­wen­dung von Filz aus PET-Abfäl­len. Vie­les wird bereits zer­ti­fi­ziert, etwa mit dem Level-Zer­ti­fi­kat. Vie­le Her­stel­ler haben aber auch begrif­fen, dass Lang­le­big­keit sehr nach­hal­tig ist: Was nützt ein „grü­ner“ Stuhl, der nur zwei Jah­re hält?

Auf der Orga­tec 2022 wur­den vie­le bewe­gungs­för­dern­de Lösun­gen aus­ge­stellt: Bewe­gen­de Stüh­le und Sitz-Steh-Tische sind ja bereits Stan­dard. Zu sehen gab es aber zum Bei­spiel auch Yoga­stuhl, Deskbike und Lauf­band, auf denen sich arbei­ten lässt. Leuch­ten­her­stel­ler zeig­ten viel gesun­des Licht. Und auch Akus­tik bleibt ein gro­ßes The­ma. Nicht zu über­se­hen war zum Bei­spiel die Viel­zahl an Cubes, wel­che im Open Space als Orte der Stil­le oder zum Tele­fo­nie­ren die­nen. Die Raum-in-Raum-Kabi­nen erset­zen nun hier und da Ein­zel­bü­ros. Es gibt sie aber auch für meh­re­re Personen.

Black is the new White: Stuhl­ge­stel­le und Regal­rah­men kom­men nun oft schwarz daher. So wird der Indus­tri­al-Chic auf­ge­nom­men, den wir aus 25hours-Hotels und Cowor­king Spaces ken­nen. Über­haupt: Rega­le sind die neu­en Schrän­ke. Stau­raum­mö­bel haben es zuneh­mend schwer, da immer weni­ger in Papier­form auf­ge­ho­ben wird. An ihre Stel­le schei­nen roll­ba­re Rega­le als „Dan­cing Walls“ zu tre­ten, die auch Platz für Grün­pflan­zen bieten.

Minz und Senf­gelb: Gene­rell eine gro­ße Rol­le spiel­ten auf der Orga­tec 2022 Far­ben. Vor allem gab es fri­sche, zurück­hal­ten­de Pas­tell­tö­ne sowie wohn­lich-war­me Far­ben zu sehen. Auch dies soll auf das Wohl­füh­len der Mit­ar­bei­ten­den einzahlen.

Wenn man nun aber doch ein Haar in der Sup­pe fin­den möch­te, dann viel­leicht die­ses: Manch­mal konn­te man den Ein­druck gewin­nen, Büro­um­ge­bun­gen sei­en nicht mehr zum Arbei­ten da, son­dern nur noch zum Ent­span­nen. Das Büro als Wohl­fühl­oa­se, als behag­li­cher Pau­sen­raum. Aber ist dies wirk­lich das, wofür man sein Zuhau­se verlässt?

Die nächs­te Orga­tec fin­det vom 22. bis 26. Okto­ber 2024 statt.

Die­se Lösun­gen zäh­len zu unse­ren Messehighlights:

What If We Fly von Inter­stuhl. Die mobi­le Kol­lek­ti­on för­dert moder­ne Arbeits­wei­sen in Kol­la­bo­ra­ti­ons­räu­men. Auf dem Fly­chart las­sen sich Gedan­ken skiz­zie­ren. Mit dem Grand­stand kann ein Audi­to­ri­um geschaf­fen wer­den. Design und Kon­struk­ti­on: Simon Bla­ke und Frank Hes­sel­mann. Abbil­dung: Interstuhl

Ongo Wing von Ongo. Der Höhen­be­reich des Büro­dreh­stuhls ist stu­fen­los von der Sitz- bis zur Steh­hö­he ein­stell­bar. Tol­le Erfin­dung. Design und Kon­struk­ti­on: Andre­as Korb und Joa­chim Büs­ke. Abbil­dung: Ongo

fur­ni­loop von Wies­ner-Hager. Das Schreib­tisch­pro­gramm ist eine gelun­ge­ne Ver­bin­dung aus Design, Qua­li­tät und Kreis­lauf­wirt­schaft. Da ist für jeden etwas dabei. Abbil­dung: Wiesner-Hager

Aria von Eno­va. Inspi­riert von der Natur erhält der Arbeits­stuhl mit sei­nen Lini­en und Mate­ria­li­en eine ergo­no­mi­sche und zugleich ele­gan­te Form. Design: Alegre Design. Abbil­dung: Enova

Mova­b­ly Pro von Mova­b­ly. Die­ser Arbeits­stuhl wur­de ent­wi­ckelt, um die Bewe­gung im Büro zu för­dern. Neben dem Arbei­ten im Sit­zen ermög­licht er das Arbei­ten im Ste­hen, auf zwei Bei­nen oder auf nur einem. Design: Alegre Design. Abbil­dung: Movably

Stur­fer von Stur­fer. Der Stur­fer ist eine inno­va­ti­ve Kom­bi­na­ti­on aus Büro­stuhl und Steh­hil­fe, in der ortho­pä­di­sche Exper­ti­se mit aus­ge­klü­gel­ter Tech­nik ver­eint wur­de. Das ist vor allem der Rücken­ge­sund­heit zuträg­lich. Abbil­dung: Sturfer

D-Chair von Nar­bu­tas. Mini­ma­lis­ti­sches Design, bei dem jede ein­zel­ne Kur­ve eine Funk­ti­on hat, macht den Chef­ses­sel zum ergo­no­mi­schen Augen­schmeich­ler. Design: Bald­an­zi & Novel­li desi­gners. Abbil­dung: Narbutas

Blue Finn von Vepa. Was der nie­der­län­di­sche Her­stel­ler in Sachen Nach­hal­tig­keit leis­tet, ist über­ra­gend. So auch bei die­sem Stuhl, bei dem Leh­ne und Sitz­scha­le aus chir­ur­gi­schen Abfäl­len bestehen. Abbil­dung: Vepa

With­ME von Nowy Styl. Die kom­pak­te Grö­ße und das leich­te Gewicht machen den Dreh­stuhl zur idea­len Lösung für das Home­of­fice. Design: Mar­tin Bal­len­dat. Abbil­dung: Nowy Styl

Rising von Fel­lo­wes. Der Moni­tor­trag­arm ermög­licht ergo­no­mi­sches Arbei­ten an jedem Schreib­tisch und sieht dabei auch sehr gut aus. Abbil­dung: Fellowes

se:kit von Sedus: Der Büro­dreh­stuhl im Bau­kas­ten­prin­zip – fast alle Kom­po­nen­ten las­sen sich frei wäh­len – über­zeugt auch in Sachen Funk­ti­on, Ergo­no­mie und Ästhe­tik. Rund­um gelun­gen. Abbil­dung: Sedus

Luc­tra Mesh von Dura­ble. Intel­li­gen­tes Licht für smar­te Arbeits­plät­ze: Die Leuch­ten der Vita­work-Serie las­sen sich per Mesh-Netz­werk in Grup­pen orga­ni­sie­ren, um Ener­gie zu spa­ren und Licht­in­seln zu ver­mei­den. Abbil­dung: Durable

Nilo von Kin­narps. Die nach­hal­ti­ge Stuhl­se­rie ist schlicht und schön zugleich. Alle Tei­le kön­nen aus­ge­tauscht und recy­celt wer­den. Abbil­dung: Kinnarps

Pon­tis Hypa von Ass­mann. Mobil und fle­xi­bel ein­setz­bar punk­tet der akku­be­trie­be­ne und elek­tro­mo­to­risch höhen­ver­stell­ba­re Sitz-Steh-Tisch auch mit sei­nem kom­for­ta­blen Bedien­ele­ment. Abbil­dung: Assmann

Reform Shadow­play von Ege Car­pets. Die Tex­til­de­si­gne­rin Carol App­le­ton hat die Serie ent­wor­fen, die Schat­ten­spie­le in einen leben­dig wir­ken­den Tep­pich­bo­den über­trägt. Sehr inno­va­ti­ves Design. Abbil­dung: Ege Carpets

Mono-Lit von Schall­sau­ger. Ent­wor­fen von Desi­gner Otto Kas­per. Die Akus­tik-Leuch­te schluckt Schall und spen­det Licht. Ganz schön cle­ver. Abbil­dung: Schallsauger

Patio von Cascan­do: Das fle­xi­ble Raum­tei­lungs­sys­tem fügt dem Groß­raum­bü­ro Struk­tur und Funk­tio­na­li­tät hin­zu. Grö­ßen, Aus­stat­tun­gen, Stof­fe und Far­ben las­sen sich viel­sei­tig kom­bi­niert. Desi­gner: Robert Bron­was­ser. Abbil­dung: Cascando

Bar­row Lounge Chair von Eth­ni­c­raft: Der Loun­ge­ses­sel ist von den 50er-Jah­ren inspi­riert und besticht durch sei­ne Vin­ta­ge-Optik. Die Leich­tig­keit des Metall­fu­ßes in Kom­bi­na­ti­on mit der rei­chen Pols­te­rung berei­chert jeden Raum. Design: Jac­ques Deneef. Abbil­dung: Ethnicraft

Fol­low­Me von LD Sea­ting: Der Arbeits­stuhl ver­fügt über einen leicht erhöh­ten Stuhl­sitz, der der Wir­bel­säu­le beim Sit­zen hilft, die S-Form bei­zu­be­hal­ten. Das Becken glei­tet in eine auf­rech­te Posi­ti­on, wobei die Hüf­ten ent­spannt blei­ben. Desi­gner: Andre­as Korb. Abbil­dung: ID Seating

Pony von Gum­po: Die Kom­bi­na­ti­on aus Sitz­platz und Tisch besteht fast aus­schließ­lich aus Holz. Der Sit­zen­de kann sich seit­lich neben oder direkt hin­ter den Tisch set­zen, sodass er ent­we­der als Abla­ge oder als klei­ne Arbeits­flä­che dient. Abbil­dung: Gumpo

re: mind BOX von Vank: In Zusam­men­ar­beit mit den Archi­tek­ten von working­well GmbH und der Soft­ware­fir­ma Magic Hori­zons GmbH ent­stand die­ser Cube, der Zufrie­den­heit, Gesund­heit und Wohl­be­fin­den der Mit­ar­bei­ten­den stei­gern soll. Abbil­dung: Vank

Cabi­net Desk von Con­set: Die ele­gan­te Lösung bie­tet einen voll ver­stell­ba­ren Schreib­tisch für Büro oder Home­of­fice und ist dabei als schö­ner, mini­ma­lis­ti­scher Schrank getarnt. Abbil­dung: Conset

P5 von Palm­berg: Die Rega­le ste­hen als Raum­tei­ler frei im Raum. In Kom­bi­na­ti­on mit Ele­men­ten aus Poly­es­tervlies wie Schü­ben, Gar­de­ro­ben, Pinn­wän­den und Boxen schafft P5 Stau­raum für alle Anfor­de­run­gen. Abbil­dung: Palmberg

Path von Humans­ca­le: Ein Zer­ti­fi­kat des Living Future Insti­tu­tes bestä­tigt die Kli­ma­freund­lich­keit des Stuhls aus der Feder von Todd Bra­cher. Paten­tier­te Sitz­me­cha­ni­ken ver­spre­chen beque­mes und ergo­no­mi­sches Arbei­ten. Abbil­dung: Humanscale

Die nächs­te Orga­tec fin­det vom 22. bis 26. Okto­ber 2024 statt.

Chefredakteur OFFICE ROXX Dr. Robert Nehring.E-Mail: RN@OFFICE-ROXX.DE

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